Saisonanalyse Teil 3 - Historischer Erfolg und Derby der Schmerzen

Saisonanalyse Teil 3 - Historischer Erfolg und Derby der Schmerzen

Der Herbstdurchgang der Saison 2015/16 ist Geschichte. Wir werfen einen Blick zurück und lassen die Geschehnisse unter Mithilfe von Spielertrainer Mario Reicher nochmals Revue passieren. Der Coach und Stürmer im Dienste der "Ritter" stellt sich im Laufe der Analyse zahlreicher interessanter Fragen und gibt Einblicke was aus seiner Sicht gut und was weniger gut gelaufen ist.

Erholt in den zweiten Abschnitt der Herbstsaison
Aufgrund der ungeraden Anzahl an Mannschaften in der 2. Klasse Waldviertel Süd, durfte der USC Rappottenstein ein spielfreies Wochenende genießen und erholt den zweiten Abschnitt der Herbstsaison in Angriff nehmen. Im dritten und vorerst letzten Teil der Saisonanalyse widmen wir uns gemeinsam mit Spielertrainer Mario Reicher dem historischen Erfolg beim USV Gr. Dietmanns, blicken noch einmal auf ein packendes und aufgrund vieler zum Teil heftiger Verletzungen zum Derby der Schmerzen verkommenen Duell mit dem UFC Arbesbach zurück. Abschließend verrät uns der gebürtige Wiener, wie zufrieden er mit dem Herbst und seiner Tätigkeit als Spielertrainer des USC Rappottenstein ist.


Rappottenstein zurück in der Erfolgsspur

Nach einem spielfreien Wochenende startete der USC Rappottenstein voller Elan in die zweite Hälfte des Herbstdurchganges. Gegenüber der Niederlage in Kirchberg nahm Trainer Reicher mit der Hereinnahme von Pichler, er war das erste Mal seit Runde drei wieder von Beginn weg mit von der Partie, eine personelle sowie mehrere Positionswechsel vor. Schicker war somit am linken Flügel, der junge Hahn im Sturm und Lukas Macko wie schon vor der Pause neben Weixlberger im zentralen Mittelfeld zu finden. In einer umkämpften Partie, in der die "Ritter" über weite Strecken das spielbestimmende Team waren, machte Mario Reicher mit einem Freistoß und einem wuchtigen Schuss in Minute 71 sowie Lukas Macko mit einem sehenswerten Tor, den 3:1-Heimerfolg perfekt. Somit war der USC Rappottenstein wieder zurück in der Erfolgsspur und rückte bis auf vier Punkte an die Tabellenspitze heran. (Zum Spielbericht)

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Einen 0:14 Auswärtserfolg erlebt man nicht alle Tage

Historischer 0:14 Auswärtserfolg der "Ritter"
Im vierten Auswärtsspiel trafen unsere Burschen auf den neuformierten SV-Union Gr. Dietmanns. Da sich der Tabellenführer SV Kirchberg/Walde am vorangegangenen Samstag mit einem 2:2-Unentschieden in Brand/Nagelberg begnügen musste und der 1:0-Heimerfolg des SC Zwettl gegen Arbesbach ebenfalls in die Karten der "Ritter" spielte, nahm man sich fest vor drei Punkte aus Dietmanns zu entführen. Dies gelang den Reicher-Jungs in beeindruckender Art und Weise, indem man den Liganeuling gleich 14 Tore einschenkte und somit den höchsten Sieg in der Vereinsgeschichte fixierte. Ein ganz wichtiger Erfolg, der nicht nur in die Geschichtsbücher des USC Rappottenstein einging, sondern auch drei weitere Zähler im Kampf um die vorderen Plätze bedeutete. (Zum Spielbericht)

USC Rappottenstein: Ein unglaublicher 0:14 Auswärtserfolg, bei dem du persönlich vier Tore beigesteuert hast. So ein Spiel schon Mal erlebt?
Reicher: "Vielleicht in der Jugend mal, daran kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Es war uns natürlich bewusst das wir auf einen schwächeren Gegner treffen, dennoch hat das Spiel keiner auf die leichte Schulter genommen und war von der ersten bis zur letzten Minute mit vollem Ernst dabei. Es freut mich bei so einem historischen Erfolg des USC Rappottenstein dabei gewesen zu sein."


Harter Arbeitssieg der "Ritter"
Im Spiel eins nach der Torgala gegen den Liganeuling USV Gr. Dietmanns stand der Blau-Weißen Garde ein schwererer Brocken bevor. Mit der Serie von sechs ungeschlagenen Spielen trat die Spielgemeinschaft Brand/Nagelberg in der „Festung“ an, und musste sich nach hartem Kampf sehr zur Freude des USC Rappottenstein mit 1:0 geschlagen geben. Mario Reicher entschied mit seinem Treffer, welches durch Nachwuchskicker Thomas Haider traumhaft vorbereitet wurde, ein „dreckiges Spiel“ zugunsten der „Ritter“. (Zum Spielbericht)


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Trotz grandioser Paraden unserer Nummer eins, Gerald Wagesreiter, setzte es erneut eine Niederlage in einem Spitzenspiel

Niederlage im Spitzenspiel
Verlieren Verboten hieß es im zweiten Spitzenspiel der laufenden Meisterschaft für die Akteure aus Rappottenstein. Leider konnte das Vorhaben nicht umgesetzt werden und so musste nach den Niederlagen gegen den SC Zwettl II und Kirchberg/Walde die bereits dritte Pleite hingenommen werden. Da zwar viele Halbchancen, aber bis auf eine riesen Ausgleichsmöglichkeit in Minute 87 nichts Zwingendes auf den Kasten des SV Haie Hoheneich gebracht wurde, musste man am Ende trotz spielerischer Überlegenheit eine weitere bittere Niederlage einstecken, womit man sich vom Kampf um den Herbstmeistertitel bereits frühzeitig verabschieden musste. (Zum Spielbericht)

USC Rappottenstein: Speziell die Spitzenspiele sind nicht nach Wunsch gelaufen, woran lag es?
Reicher: "Leider können wir anscheinend einfach kein Duell gegen einen „großen“ der Liga gewinnen. Ich hatte manchmal das Gefühl, das die Mannschaft etwas die Hosen voll hatte, einfach noch nicht soweit ist auch mal in einem Spitzenspiel die volle Leistung abzurufen. An solchen Dingen müssen und werden wir arbeiten. Das wir das Zeug haben auch solche Spiele für uns zu entscheiden, ist unbestritten. Bei uns spielt sich jedoch derzeit noch sehr viel im Kopf ab, manche denken noch zu viel nach und gehen dann schon nervös in die Partie hinein. Bekommen wir das in den Griff, werden wir im Frühjahr zurückschlagen und die verloren gegangenen Punkte zurückerobern."

Ein Unentschieden mit Beigeschmack
Aufgrund der unglücklichen oder auch glücklichen Auslosung, kommt drauf an, wie man es sehen möchte, standen nach dem Auswärtsspiel mit dem USV Kirchschlag und dem UFC Arbesbach bereits die nächsten Kracher am Programm. Gegen erstgenannten Gegner sollte jedoch nicht nur die Leistung der Spieler Ausschlaggeben für den Ausgang der Partie sein, auch der Unparteiische mischte kräftig mit. Zwar konnte mit einem 1:1-Unentschieden erstmals in dieser Saison ein Punkt in einem Top-Spiel ergattert werden, dass es sogar drei wurden, verhinderte jedoch ein teilweise kurios agierender Spielleiter Gökhan Ertunc. (Zum Spielbericht)

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Die "Ritter" gaben gegen den UFC Arbesbach eine zweimalige Führung noch aus der Hand und mussten sich am Ende mit einem 2:2-Unentschieden zufriedengeben

2:2-Unentschieden im Hochland-Derby
Zu Abschluss eines langen und kräfteraubenden Herbstdurchganges stand die Auswärtsreise zum Derby-Kontrahenten nach Arbesbach auf der Tagesordnung. Nach einem Jahr Pause war bei Spielern und Fans in der letzten Runde vor der Winterpause die Vorfreude auf die Begegnung groß. Nach einer zweimaligen Führung mussten sich die "Ritter" mit einem 2:2 Unentschieden begnügen und somit zusehen, wie die Konkurrenz weiter Abstand gewann. Schwere Verletzungen im Spiel der Reserve sowie der Kampfmannschaften haben das Ergebnis jedoch zur Nebensache werden lassen. Kurzum ein Unentschieden in einem tollen Hochland-Derby, das jedoch aufgrund der Tabellensituation keinem der beiden Mannschaften so richtig weiterhalf. (Zum Spielbericht)


USC Rappottenstein: Wie zufrieden bist du mit der Herbstsaison?
Reicher: "Das vor der Saison gesteckte Ziel lautete ein Platz unter den Top drei. Derzeit liegen wir auf einen vierten Tabellenplatz was folglich bedeutet, dass wir nach dem ersten Durchgang etwas hinterher hinken und ich natürlich nicht vollends zufrieden bin. Gleich in der ersten Saison nach dem Abstieg ganz vorne mitzuspielen ist schwierig, das war uns allen von Anfang an bewusst. Mein bzw. unser Ziel ist jedoch am Saisonende schlechtestenfalls auf Platz drei zu landen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir in der Winterpause hart an uns arbeiten."

USC Rappottenstein:
Deine erste Station als Trainer und das mit jungen 29 Jahren, wie taugt es dir?

Reicher: "Eines vorweg, ich fühle mich nach wie vor sehr wohl beim USC Rappottenstein, das hat sich auch nach meinem Funktionswechsel von Spieler zu Spielertrainer nicht geändert. Es ist aber natürlich ganz was anderes als ich es bisher gekannt habe. Nach einem Spiel, das verloren gegangen ist, ärgert man sich als Spieler natürlich auch, aber wenn du zugleich Trainer bist, nimmt dich das nochmals ein Stück mehr mit, schließlich liegt es an mir schon beim nächsten Training wieder die Laune zu heben und Fehler aufzuarbeiten, damit es bereits am nächsten Wochenende wieder besser klappt. Neben dem Fokus Tore zu erzielen, versuche ich natürlich während dem Spiel den Überblick über meine Mannschaft zu behalten damit ich, wenn es nicht gut läuft, eingreifen und bei Bedarf auch wechseln kann. Als Stürmer ist dies aber nicht immer einfach. Kurz gesagt, es ist eine große Herausforderung die mir sehr viel Spaß macht, auch wenn es manchmal ziemlich anstrengend ist."


Saisonanalyse Teil 1 - Trainerwechsel, Transfers und Vorbereitung
Saisonanalyse Teil 2 - Furioser Start und erste Niederlage
Saisonanalyse Teil 3 - Historischer Erflog und Derby der Schmerzen

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