"Auf den Spuren der Ritter..." - Der Holzritter

"Auf den Spuren der Ritter..." - Der Holzritter

Wohl jedem ist das Maskottchen des USC Rappottenstein, welches den Spieleraufgang zur "Festung" ziert, bekannt. Im Zuge der Serie "Auf den Spuren der Ritter..." haben wir uns mit Franz Wagesreiter über die interessante Geschichte, welche hinter der Entstehung des Holzritters steckt, unterhalten.

Die Entstehung der "Ritter"
Für viele Fans und Insider der Waldviertler Fußbalszene sind die Fußballspieler des USC Rappottenstein längst unter dem Namen „Die Ritter“ bekannt. In Anlehnung an die weltbekannte mittelalterliche Burg im Ort und den damaligen Kämpfern, die diese so gut verteidigten, dass sie nie erobert werden konnte, hatte Wolfgang Eichberger, langjähriger Trainer und heutiger sportlicher Leiter im Verein, die Idee den Fußballspielern aus Rappottenstein diesen Spitznamen zu verleihen. Aufgrund dessen wurde auch bald der Wunsch nach einem Maskottchen laut der den Namen und die Tugenden der „Ritter“ versinnbildlichen sollte. Da es mit Gerald Wagesreiter einen Spieler im Verein gibt, dessen Vater nicht nur begeisterter Zuschauer und Fan des USC Rappottenstein ist, sondern auch der Holzschnitzkunst habhaft ist, fragte man an, und bekam schließlich die Zusage, dass er einen „Holzritter“ erschaffen wird.

Franz Wagesreiter schenkt dem USC Rappottenstein einen "Holzritter"
Wie genau es dazu kam, dass der USC Rappottenstein heute ein Maskottchen in Lebensgröße besitzt, schildert uns Franz Wagesreiter höchstpersönlich.

Da mein Sohn Gerald vor etwa 10 Jahren fast ausschließlich Fußball im Kopf hatte, schlug ich Tanja vor den Kopf in Form eines Fußballs zu machen, sie war sofort begeistert von meiner Idee.

„Es begann mit einem Ausflug zur Messe Wels im Jahr 2004, wo ein Vereinskollege und ich die begnadete Bildhauerin Tanja Jentzinger kennenlernen durften. Da sie dort ihre Künste zur Schau stellte und wir begeistert waren von ihrer Arbeit, sind wir schließlich mit ihr ins Gespräch gekommen. Am Ende konnten wir sie überzeugen, dass sie nach Rappottenstein kommt und unserem Verein „Waldviertler Forstarbeiter“ die Kunst des Schnitzens vermittelt. Das Holzschnitzen an sich konnten wir zwar alle schon aber menschliche Proportionen und Anatomie zu Holz zu bringen ist extrem schwierig, genau das hat sie uns von 26. - 28 Mai 2005 im Rahmen des „Motorsägenschnitz Events“ versucht weiterzugeben. Anfangs haben wir noch an Tonmodellen gearbeitet, um wenig später bereits erste Versuche am Holz zu absolvieren. Da der USC Rappottenstein bereits mit der Bitte an mich herangetreten war, einen Holzritter in Lebensgröße haben zu wollen und ich schon zugestimmt hatte einen solchen anzufertigen, war dies der ideale Zeitpunkt das Maskottchen zu schnitzen. Deshalb habe ich mich bereits im Vorhinein genauestens über das Aussehen eines Ritters informiert und sogar einen Termin auf der Burg Rappottenstein gemacht, um dort die Rüstung zu inspizieren und für die bevorstehende Arbeit zu fotografieren. Als Material wurde Pappel Holz auserwählt. Da die großen Stämme nicht für den Wettkampf verwendet werden konnten, wurden sie zum Schnitzen herangezogen. Im Nachhinein war dies jedoch nicht die beste Entscheidung da diese Art von Holz nicht sehr langlebig ist. Nach 10 Jahren seines Daseins am Fußballplatz Rappottenstein merkt man das bereits deutlich. Das Fundament ist schon sehr brüchig und auch sonst weißt er schon starke Verwitterungsmerkmale auf, der „Ritter“ kommt einfach schon ins zeitliche Endstadium. Das Schwierigste war, wie man sich vorstellen kann, der Kopf und das Gesicht der Skulptur. Da mein Sohn Gerald vor etwa 10 Jahren fast ausschließlich Fußball im Kopf hatte, schlug ich Tanja vor den Kopf in Form eines Fußballs zu machen, sie war sofort begeistert von meiner Idee. Also machte ich mich ran und verpasste dem USC „Ritter“ ein Fußballhaupt. Nach getaner Arbeit übersiedelten die Skulpturen zum Dorfmuseum nach Roiten, wo noch am selben Abend die geschnitzten Exponate im Zuge der Vernissage von Bildhauerin Tanja Jenzinger ausgestellt wurden. Der Andrang bei dieser Ausstellung, wo auch bester Wein verkostet wurde, war immens. Es war damals eine der erfolgreichsten Vernissagen, da der Verein „Waldvierteler Forstarbeiter“ natürlich einige Mitglieder hatte und auch viele Personen mobilisierte. Der zuvor erwähnt gute Wein floss in großen Mengen, es war ein riesen Spaß.“


Ein großartiges Denkmal findet seinen Platz
Im Anschluss an die Vernissage wurde der Holzritter auf seinen heutigen Standort verfrachtet wo er seither den Spieleraufgang zum Fußballplatz des USC Rappottenstein ziert. Ein Denkmal und Maskottchen, das uns für immer erhalten bleiben wird. Der „Holzritter“ und die später als „Festung“ getaufte Spielstätte hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass unsere Fußballer mittlerweile überall als „Ritter“ bekannt sind. Im Gespräch mit dem Motorsägenschnitzer und Fan des USC Rappottenstein Franz Wagesreiter wurde bereits zugesichert, dass bei einem gänzlichen Verfall des „Holzritters“ ein Nachfolger angefertigt wird.


"Auf den Spuren der Ritter..." geht in den Endspurt
Im nächsten Beitrag präsentieren wir euch den harten Winter im Jahr 2006, in dem trotz allem alles unternommen wurde, damit der Platz vom Schnee befreit und dem Fußballsport nachgegangen werden konnte.

Zurück zur Übersicht
Unsere Sponsoren