Abschied mit Wehmut: Wagesreiter beendet seine Fußballlaufbahn

Abschied mit Wehmut: Wagesreiter beendet seine Fußballlaufbahn

Völlig überraschend gibt Tormann Gerald Wagesreiter seinen Rücktritt vom aktivem Fußballsport bekannt und wird der Mannschaft des USC Rappottenstein somit nicht mehr länger zur Verfügung stehen.

Nach über 19 Jahren als "Ritter" ist Schluss
Gerald Wagesreiter - Meisterpokal
In der Saison 2013/14 erfüllte sich Wagesreiter (Links) seinen Traum und feierte den Gewinn der Meisterschaft
Vor wenigen Tagen gab die jahrelange Nummer eins im Kasten des USC Rappottenstein, Gerald Wagesreiter, völlig überraschend seinen Rücktritt aus dem aktiven Fußballsport bekannt. Diesen Entschluss fasst der 29-jährige Rappottensteiner, da er sich nach der Erfüllung des lang ersehnten Traums, einmal Meister mit seinem Herzensverein zu werden, nun vermehrt auf seine berufliche Laufbahn fokussieren möchte.Dem USC Rappottenstein wird der nun seit mittlerweile über 19 Jahren beim Verein tätige Ex-Tormann aber weiterhin die Treue halten und neben seinen Aufgaben im Vorstand, wo er in den letzten Jahren entscheidende Akzente in der Entwicklung des Vereins setzen konnte, seine Dienste als Tormanntrainer zur Verfügung stellen.

In jungen Jahren zum Stammgoalie
Bereits im zarten Alter von 13 Jahren stand Gerald Wagesreiter erstmals in der Reservemannschaft des USC Rappottenstein zwischen den Pfosten um nur zwei Jahre später, im Meisterschaftsspiel gegen den USV Pölla, in der Kampfmannschaft zu debütieren. Der plötzliche Einsatz des Jungspunds war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht auf großartige Leistungen, sondern dem damaligen Dilemma des Personalmangels zurückzuführen. Da der Tscheche Michal Kastil nicht einsatzfähig war, musste Gerald Wagesreiter neben seinen Stammmannschaften, der U14, U16 und Reservemannschaft sogar in der Kampfmannschaft herhalten. Erst als sich der USC Rappottenstein entschied, völlig ohne Legionäre an den Start zu gehen, wurde "Wages" die Ehre zu Teil als Nummer eins aufzulaufen. Dieser Status sollte ihm erst im Jahr 2004, durch eine schwere Trainingsverletzung, bei der er sich das Schienbein brach, abhandenkommen.


Damals ist mir klar geworden, wo ich hingehöre. Somit hat es sich gelohnt die Strapazen auf mich zu nehmen und für eine Rückkehr zu kämpfen
Erneutem Rückschlag folgt Karrierehöhepunkt
Das Gerald Wagesreiter eine Kämpfernatur ist, bewies er nicht zuletzt als er sich nach Monate langer Verletzungspause, wieder dem Fußballsport widmete und im Jahr 2005 sein Comeback in der damaligen U18 Landesligamannschaft des USC feierte. Mehrere Glanzleistungen, darunter eine sensationelle Partie gegen die Nachwuchsmannschaft des SKN St. Pölten, verhalfen dem Tormann erstmals zu einem Wechsel in eine höherklassige Liga. Sein Weg führt ihn zum nahegelegenen USV Groß Gerungs, der zum damaligen Zeitpunkt in der 1. Klasse Waldviertel um Punkte kämpfte. Dort angekommen sah sich das aufstrebende Tormanntalent nach rund 130 Einsatzminuten jedoch erneut mit einer schweren Verletzung konfrontiert, welche erste Gedanken auf ein Karriereende wecken sollten. Bei einem Vorbereitungsspiel mit seinen neuen Kollegen brach er sich erneut das bereits lädierte Schienbein und fiel wiederum lange Zeit aus. "Die erste Frage der Krankenschwester, was sie den mit der Tormannhose machen solle, beantwortete ich mit: Schneid sie runter, die brauch ich nie wieder - damals war ich der festen Überzeugung, dass ich nie wieder als Spieler am Fußballplatz zurückkehren werde" erzählte Gerald Wagesreiter im Gespräch. Diese Entscheidung sollte er aber glücklicherweise nochmals überdenken, da ihn seine Freunde aus Rappottenstein auch in dieser schweren Zeit nicht im Stich ließen. "Ich habe sehr viel Zuspruch und halt vom USC Rappottenstein bekommen. Die Anzahl an Rappottenstein-Anhänger, Spieler und Vorstandsmitglieder, die mich im Krankenhaus besucht haben, war einfach der Wahnsinn. Damals ist mir klar geworden, wo ich hingehöre. Somit hat es sich gelohnt die Strapazen auf mich zu nehmen und für eine Rückkehr zu kämpfen" meinte er und sollte nach einer harten Zeit ein neuerliches Comeback als "Ritter" feiern. Sein Ehrgeiz wurde nur wenig später mit dem ersten Meistertitel der Reservemannschaft und einige Jahre danach mit der Erfüllung seines größten Traums, nämlich als Spieler der Kampfmannschaft die Meisterschaft zu gewinnen, belohnt.

Wagesreiter erklärt Gründe für seinen Rückzug
Die Nummer eins
Gerald Wagesreiter trug viele Jahre die Nummer eins der "Ritter" - nun beendet er im Alter von 29 Jahren seine Laufbahn
"Mir liegt wirklich immens viel am Verein, weshalb es mir auch nicht leicht fällt zurückzutreten. Nach dem Meistertitel im Vorjahr haben sich für mich aber die Wertigkeiten etwas verschoben. Mit der Erfüllung des großen Traums, einmal Meister mit dem USC Rappottenstein zu werden, kam zwar mit der Rückkehr in die 2. Klasse auch bald wieder die Ernüchterung, dennoch bin ich Stolz ein Teil des Teams gewesen zu sein, welches den ersten Aufstieg in der Vereinsgeschichte geschafft hat und somit erstklassig gespielt hat. Durch meine berufliche Veränderung habe ich nun ganz einfach nicht mehr die Energie die Doppelfunktion Spieler/Funktionär weiterhin auszuüben. Aufgrund dessen sehe ich es jetzt als den idealen Zeitpunkt, dass der Verein einen Nachfolger aufbauen und ich mich auf andere Tätigkeiten konzentrieren kann. Ich möchte aber weiterhin als Tormanntrainer sowie Funktionär weitermachen und so dem Verein weiterhin erhalten bleiben."



Der USC Rappottenstein bedankt sich für deinen jahrelangen Einsatz und wünscht dir alles erdenklich gute für deine neuen Herausforderungen.
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