Unverdiente Niederlage in Schwarzenau

Die "Ritter" konnten beim ESV Schwarzenau den Schwung aus der Vorwoche nicht mitnehmen und mussten unverdienterweise ohne Punktgewinn die Heimreise antreten.

Schibany verfehlt die frühe Führung

Vier Heimspiele drei Siege. Dazu der Erfolg im Cup über Vitis. So souverän sich der USC Rappottenstein auf heimischen Boden präsentiert, so enttäuschend viel im Vorfeld der Begegnung mit dem ESV Schwarzenau, der Blick auf die Auswärtsbilanz aus. Mit null Punkten aus fünf Partien ist das Sprichwort "Zuhause hui, auswärts pfui" wohl mehr als zutreffend, wobei der zweite Teil den Ergebnissen und nicht etwa den gezeigten Leistungen, diese waren auch in der Fremde durchwegs gut, geschuldet ist. Die Chance den Grundstein für den ersten Auswärtserfolg seit der Rückkehr in die 1. Klasse Waldviertel zu legen, hatte Nikoley Schibany nur wenige Minuten nach der Spielfreigabe durch Schiedsrichter Gökhan Ertunc am Fuß. Trotz allem, dass Jaroslav Ludacka auf links bereits in starke Rückenlage geraten war, brachte er einen Wechselpass punktgenau auf die durchstartenden Nummer 19, welche sofort schaltete und das Zuspiel gegen den zu weit vor seinem Tor stehende Patrik Soukal mittels Dropkick zu verwerten versuchte. Zwar ging der angetragene Schuss vorbei am Tormann, aufgrund eines starken Seitendralls drehte sich das Spielgerät - nach dem es noch vor dem Überqueren der Torlinie den Boden berührte - aber am rechten Pfosten vorbei ins Aus. Infolge der Blau-Weißen Top-Chance entwickelte sich ein gutes und schnelles Spiel, bei dem beide Seiten hoch konzentriert und diszipliniert zu Werke gingen. Während sich die "Ritter" mit einem gewohnt gutem Kurzpassspiel versuchten ihren Weg durch die ESV-Hintermannschaft zu bahnen, probierten es die Hausherren mit lang geschlagenen Bällen in die Spitze. Die aus der Abwehr bzw. dem Zentrum in Richtung Sturmreihe beförderten Bälle konnte eine felsenfest agierende Rappottenstein-Abwehr allerdings nicht in Bedrängnis bringen. Knapp 10 Minuten waren absolviert als es die "Eisenbahner" erstmals mit einem flachen Ball versuchten und mittels simplem Doppelpass auf Höhe der Mittellinie prompt die gegnerische Abwehr aushebelten. Flügelspieler Andreas Lunzer machte sich im Anschluss an die gelungene Kombination über die linke Seite auf und brachte eine Flanke ins Strafraumzentrum. Da Abwehrspieler Daniel Kolafa auf seinem Posten war, konnte er Robin Franta bei seinem Kopfball-Abschluss entscheidend stören und den Ball über das Rappottenstein-Gehäuse zur Ecke lenken. Auch nach der Ausführung der Standardsituation blieb das Spielgerät heiß und landete im Getümmel bei Schwarzenau Kapitän Andreas Dorr. Der Innenverteidiger feuerte das Spielgerät jedoch von der Strafraumgrenze über die Querlatte der Gäste.

Ausgeglichenes Spiel mit wenig Torraumszenen

Erstmals - seit der vergebenen Möglichkeit zu Beginn des Spiels - kam man der heimischen Torumrandung gefährlich nahe, als der durchbrechende Bartec Forc regelwidrig gestoppt wurde und in weiterer Folge Jaroslav  Ludacka zu einem Freistoß aus dem Halbfeld antreten durfte. Der Tscheche beförderte den ruhenden Ball auf das Haupt des aufgerückten Innenverteidigers Christoph Weixlberger, der das Leder aber am rechten Außenpfosten vorbei köpfte. In weiterer Folge sollte der auf Tabellenplatz drei liegende ESV Schwarzenau etwas zulegen und bei zahlreich intensiv geführten Zweikämpfen den ein oder anderen Freistoß zugesprochen bekommen. Aber auch in dieser Phase der Begegnung blieb die auswärtige Hintermannschaft konzentriert und ließ nur wenig zu. Nach getaner Abwehrarbeit samt Balleroberung ließ man am anderen Ende für kurze Zeit den Schlendrian einkehren und fabrizierte einige Fehlpässe, welche die Chancenerarbeitung lahmen ließen. Nach 25 absolvierten Minuten sollte es aber bereits wieder klappen und ESV-Torhüter Soukal durch einen Schibany-Kopfball beschäftigt werden. Wieder war es Ludacka, der einen Freistoß aus dem Halbfeld auf Weixlberger brachte und so die Gelegenheit seiner Mannschaft einleitete. Der USC-Kapitän konnte sich zwar neuerlich durchsetzen und einen Kopfball anbringen, da dieser jedoch nicht aufs Tor, sondern in hohem Bogen bei Teamkollegen Nikoley Schibany landete, musste dieser etwas nachhelfen. Der mit dem Rücken zum Tor stehende Rechtsaußen überraschte sein Gegenüber beinahe, in dem den Ball mit dem Hinterkopf aufs Tor brachte. Mit einem schnellen Rückwärtsschritt konnte der Keeper aber noch Schlimmeres verhindern und die Kugel im letzten Moment über die Querlatte drehen. Zwar spielte sich das Aufeinandertreffen zwischen Schwarzenau und Rappottenstein auch nach dieser Gelegenheit größtenteils zwischen den beiden Strafräumen ab und geizte weiterhin mit Torraumszenen, dennoch konnten beide Seiten noch vor dem Pausengang eine gute Tormöglichkeit für sich verzeichnen. Zuerst war es Vaclav Sklenar, der sich eine zu weit geratene Flanke nochmals holen und diese zurück auf seinen Trainer legen konnte. Der im zentralen Mittelfeld spielende David Langer fackelte nicht lange und hielt aus rund fünfundzwanzig Metern voll drauf. Rappottensteins sicherer Rückhalt im Tor, Jürgen Braith, tauchte im richtigen Moment ins linke untere Eck ab und parierte den Schuss zur Ecke. Auch beim besten Spielzug hatte die Nummer eins seine Hände im Spiel und leitete den Angriff mittels Faustabwehr ein. Die Abwehrtat landete hierbei bei Ludacka, der sich das Spielgerät herunternehmen und wenig später auf den über die rechte Außenbahn aufziehenden Barek Forc bringen konnte. Dieser ging mit viel Tempo an seinem Gegenspieler vorbei und setzte seinen Passgeber wenige Sekunden wieder in Szene.  Aber auch "Jaro" brachte den Ball nicht im Tor unter, sondern verfehlte es am langen Eck.

"Ritter" verhindern mit vereinten Kräften den Rückstand

Sieben Minuten war die Partie nach Wiederbeginn alt, als ein Abstoß von Jürgen Braith genau im Lauf von Schibany landete und sich dieser über rechts auf und davon machte. Der versuchte Querpass auf Forc landete jedoch in den Armen von ESV-Schlussman Soukal, wonach es auch nach dieser Aktion weiterhin beim torlosen Zwischenstand blieb. Nach gut 15 weiteren Minuten, wo das Spiel größtenteils im Mittelfeld stattfand, waren es plötzlich die Hausherren, welche die Führung am Fuß hatten. Ein aus der heimischen Abwehr geschlagener Ball, den Daniel Kolafa wenige Meter vor dem eigenen Strafraum nicht richtig traf, sollte zum Beinahetreffer führen. Stürmer Sklenar setzte beim missglückten Klärungsversuch entscheidend nach und ließ mit Kolafa und Weixlberger gleich zwei Gegenspieler stehen. Der Tscheche fand sich somit vor dem aus seinem Gehäuse kommenden Braith wieder, überwand diesen mit einem Lupfer, durfte aber dennoch nicht jubelnd abdrehen, da Benjamin Wagner zur Stelle war. Aber auch der Linksverteidiger hatte so seine liebe Not mit dem Ball, den schlussendlich Weixlberger versuchte abzubefördern. Zu allem Überdruss traf auch die Nummer fünf die Kugel nicht wie gewollt und schoss sie anstatt weg vom Tor, nur gerade in die Luft. Die kuriose Situation konnte erst, nachdem Braith den herunterkommenden Ball über die Latte lenken konnte, fürs Erste geklärt werden.  Nach dem sich die "Ritter" wieder gefangen hatten, zauberten sie einen tollen Angriff aus dem Ärmel und fanden sich an der Strafraumgrenze des ESV Schwarzenau wieder. Zwar ließ Bartec Forc nach dem finalen Pass von Thomas Hahn bereits die Gelegenheit in aussichtsreicher Position abzuschließen verstreichen, schaffte es aber im Anschluss noch auf Ludacka abzulegen. Dessen Schuss landete allerdings über dem Kasten der Hausherren im Toraus.

Mit Ballglück zur Entscheidung

Während Rappottenstein noch in Gedanken über die ausgelassene Chance schwelgt, schnappte sich Schwarzenau-Goalie Patrik Soukal den Ball und brachte ihn mit einem schnell ausgeführten Abstoß wieder ins Spiel. Das Spielgerät landete hierbei über der USC-Abwehr beim völlig frei stehenden Vaclav Sklenar, der in weiterer Folge zu unrecht wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde. Die Empörung über die durch den Linienrichter angezeigte Regelwidrigkeit, welche bei einem Abstoß allerdings nicht vorliegt, war aufseiten de heimischen groß. Die Schrenk-Elf ließ sich dadurch aber nicht beirren und versuchte die Kugel wieder in ihren Reihen laufen zu lassen. Mehr als ein Weitschuss des Spielertrainers, der in Minute 71 infolge einer Ballstafette aus größerer Distanz draufhielt, sollte aber nicht herausschauen.  Auf der anderen Seite war es Robin Franta, der einen Kopfball aus kürzester Distanz anstatt ins Tor über dieses beförderte und so ebenfalls kein Erfolgserlebnis verbuchen konnte. Ein solches sollte Vaclav Sklenar wenig Später, infolge einer Flanke von Ewald Semper, haben. Der Assistgeber setzte sich mit viel Ballglück gegen die zu zweit attakierenden Schrenk und Hahn durch, wobei Zweitgenannter den Ball eigentlich bereits erobert hatte in weiterer Folge aber von seinen Füßen abprallte und genau im Lauf von Semper landete. Die zuvor erwähnte Flanke verwertete Sklenar sehenswert per Flugkopfball zur Führung - 1:0 (77.). Der Schock über den Gegentreffer, vor allem dessen Zustande kommen, saß bei den angereisten Gästen verständlicherweise tief. Schließlich agierte man bis zu diesem Zeitpunkt auf Augenhöhe und hätte selbst bereits für die Entscheidung sorgen können. Dennoch versuchte man im Anschluss nochmals alles, konnte in einer hektischen Schlussphase aber keine entscheidende Aktion mehr vorbringen, welche zumindest den ersten Auswärtspunkt bringen hätte sollen. 

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1. Klasse Waldviertel, 10. Spieltag 
ESV Schwarzenau - USC Rappottenstein 1:0 (0:0)
Sportplatz Schwarzenau, SR Ertunc
 
Torfolge: Vaclav Sklenar (77.)
 
ESV Schwarzenau U23 - USC Rappottenstein U23 1:5 (0:4)
Tore: 0:1 Jakob Weichselbaum, 0:2 Mathias Hammerl, 0:3 Jakob Weichselbaum, 0:4 Jakob Weichselbaum, 1:5 Josef Kramer
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