"Ritter" verlieren Torfestival in Kautzen

In einer mitreisenden und intensiv geführten Partie beim USV Kautzen, besiegelten Eigenfehler und fehlendes Glück die dritte Meisterschaftsniederlage der "Ritter".
 
Schlagabtausch nimmt seinen Lauf
 
Im Aufeinandertreffen Kautzen gegen Rappottenstein verschwendete keiner der beiden Teams lange Minuten mit Abtasten, sondern legte nur wenige Augenblicke nach vollzogener Spieleröffnung mit ersten Offensivaktionen los. Während die Hausherren von Beginn weg versuchten hoch anzupressen, die Räume eng zu machen und Passwege zuzustellen, gelang es den Gästen mit einem weiten Abschlag durch Torhüter Jürgen Braith, erstmals ins Angriffsdrittel des Gegners einzudringen. Ein überhasteter Abschluss von Außenbahnspieler Thomas Hahn - er feuerte die Kugel mit dem ersten Kontakt infolge der Ballannahme ins Toraus - stellte aber letztendlich keine Gefahr für Hauer im Kasten der Kautzner dar. Nach einem Fehler im Aufbauspiel mit anschließender Rettungstat von Innenverteidiger Benjamin Wagner ließen die "Ritter" das Spielgerät gekonnte in den eigenen Reihen zirkulieren und warteten geduldig, bis sich die Möglichkeit für einen Torabschluss ergab. Dies sollte nach einem von Spielertrainer Günter Schrenk gespielten Ball auf den aufgerückten Daniel Kolafa, der eine lange Flanke auf den zweiten Pfosten schlug, plötzlich der Fall sein. Die wohl leicht abgerissene Hereingabe des Tschechen erreichte Maximilian Fürst mit letztem Einsatz und brachte die Kugel im Rutschen auf das Tor des USV Kautzen. Da dieser in der Situation allerdings nicht mehr genug Druck hinter den Schuss bringen konnte, hatte der USV-Schlussmann auch bei der zweiten guten Möglichkeit der angereisten Gäste wenig Mühe erfolgreich einzuschreiten. Das im Zuge der vereitelten USC-Chance eroberte Spielgerät tauchte nur rund sechzig Sekunden später im gegenüberliegenden Strafraum wieder auf, wo es sich nach einem Vorstoß über links - und einer im Anschluss halbhoch geschlagenen Flanke in Richtung zweiten Pfosten - den Weg durch die Blau-weiße-Abwehrreihe bahnte. Zum Glück, aus Sicht der Gäste, war Daniel Kainz am langen Eck den entscheidenden Schritt zu spät dran und segelte an der Führung vorbei.   
 
"Ritter" hadern mit dem Glück
 
Wie schon gegen den USV Gastern und SC Pfaffenschlag, ließen die "Ritter" auch im vierten Meisterschaftsspiel Aluminium ertönen und setzten die Kugel - nach geahndetem Foul an Jaroslav Ludacka und anschließender Freistoßausführung durch Thomas Zeilinger - an die Oberkante der Querlatte. Für den bereits dritten Lattentreffer der laufenden Saison zeigte sich Abwehrchef Christoph Weixlberger verantwortlich, der sich im Strafraumzentrum durchsetzen, den Ball aber anschließend nicht im Tor unterbringen konnte. Endgültig mit dem Glück haderte man, als zwei Minuten später ein geforderter Abseitspfiff ausblieb und Benjamin Wagner volles Risiko nehmen musste, um den durchbrechenden Zdenek Chemelik zu stoppen. Da der Einsatz des jungen Rappottensteiner als Foulspiel ausgelegt wurde, welches einen Elfmeter nach sich zog, hatte man nach der beinahe Führung, plötzlich den drohenden Rückstand vor Augen. Dieses Szenario sollte nach erfolgreicher Ausführung durch Innenverteidiger Mathias Weiss, der mit einem Flachschuss ins linke untere Eck traf, eintreten - 1:0 (15.). Dass die Glücksgöttin Fortuna tatsächlich nicht aufseiten des USC Rappottenstein ist, war wohl auch dem letzten Zuschauer am Kautzner Sortplatz bewusst, als Günter Schrenk eine Ludacka-Ecke per Kopf an die Innenstange verlängerte und sich das Leder in weiterer Folge den Weg in die Hände von Tormann Hauer bahnte.
 
Kautzen legt vor, Rappottenstein zieht nach
 
Nach einer schnellen und kampfbetonten Anfangsphase drohte die Partie etwas abzuflachen, ehe die Heimischen mit einem weiteren Treffer wieder Feuer ins Spiel brachten. Die Auswärtigen ließen im Vorfeld die Kautzner in deren Spielhälfte gewähren, welche sich den Ball immer wieder hin und her schoben, ehe sie mit einem hohen Ball in die Spitze plötzlich zum Angriff bliesen. Thomas Pany schaute kurz auf und schlug den Ball genau in die Schnittstelle von Daniel Kainz, der sich seinem Gegenspieler Daniel Kolafa entledigte, gegen Jürgen Braith im Pressball durchsetzte und das Torekonto seiner Mannschaft erhöhte - 2:0 (25.). Der eben erst erwähnte Linksverteidiger Kolafa war es auch, der seine Beine nur eine Minute später am anderen Ende vom Feld entscheidend im Spiel hatte und die Vorarbeit zum ersten Torerfolg seiner Mannschaft leistete. Der 23-Jährige setzte sich über außen energisch durch und bediente den im Zentrum lauernden Nikoley Schibany mit einem flachen Zuspiel. Der Stürmer musste anschließend nur noch seinen Fuß hinhalten und jubelnd abdrehen - 2:1 (26.). Ein nicht geahndetes Foul am Rappottensteiner-Torschützen, der nach Ludacka-Zuspiele alleine auf Torhüter Hauer zulaufen hätte können, sowie eine Top-Chance durch Zdenek Chemelik infolge einer nur zaghaft geklärten Flanke, sorgten für weitere Höhepunkte in einem tollen Schlagabtausch, welcher spätestens nach dem Anschlusstreffer der Gäste so richtig Fahrt aufgenommen hatte. Noch spannender wäre es geworden, wenn nicht zum wiederholten Male der Torrahmen als Retter in letzter Kautzen-Not eingegriffen und einen traumhaft geschossenen Freistoß von Thomas Zeilinger abgewehrt hätte. Anstatt des Jubels über den Ausgleich, mischten sich immer wieder Unkonzentriertheiten in das Spiel der "Ritter" welche sich in zahlreichen Fehlpässen äußerten. Einer dieser führte zu einer Ecke und in weiterer Folge zum Gegentreffer Nummer drei. Noch in Gedanken beim vorangegangenen Fehler und des gerade noch Abgewehrten Angriffes führten die Hausherren die fällige Ecke kurz aus. Der völlig alleine gelassene Michael Znaimer konnte sich den Ball in Ruhe annehmen und diesen von der linken Strafraumgrenze sehenswert ins lange Kreuzeck zirkeln - 3:1 (43.). Wie schon beim zweiten Gegentor, lies der Aufsteiger den Zwei-Tore-Rückstand nicht lange auf sich sitzen, und kam neuerlich zum schnellen Anschlusstreffer. Mit einem wunderbaren Angriff über wenige Stationen - Schrenk spielte einen Risikopass auf Ludacka, dieser steckte wiederum auf den mittlerweile für den verletzten Schibany ins Spiel genommenen Forc durch - stand man plötzlich vor dem Tor der Heimischen und konnte mit einem platzierten Flachschuss neuerlich nachziehen - 3:2 (44.).
 
Grün-Weiß mit Corner zum Sieg
 
Auch mit der Führung im Rücken blieb der USV Kautzen weiterhin am Drücker und ging sehr aggressiv zu Werke. Ein erster Warnschuss nach vollzogenem Seitenwechsel streifte noch über die rechte Kreuzecklatte, ehe selbiger Schütze, nämlich Zdenek Chmelik, nach wiederholt kurz ausgeführter Ecke den nächsten Treffer der Partie besorgen konnte. Der Top-Stürmer setzte sich im Tumult durch und wuchtete das Spielgerät aus kurzer Distanz ins rechte untere Eck - 4:2 (53.). Zwar hatten die Gäste diesmal nicht postwendend eine Antwort parat, man kam aber nur unwesentlich später wieder zurück in die Begegnung, indem Daniel Kolafa einen Elfmeter nach Foul an Thomas Hahn, sicher verwandelte - 4:3 (60.). Die "Ritter" investierten in den restlichen Spielminuten alles und erhöhten die Offensivpower, um den zu diesem Zeitpunkt mit Sicherheit verdienten Ausgleich noch herbeizuführen. Gegen eine Mannschaft, die das Umschaltspiel perfekt beherscht und Fehler im Aufbauspiel bzw. Angriff, beinhart bestrafen kann, war jedoch auch immer wieder Abwehrarbeit gefragt. So musste etwa Braith einen Kopfball von Mathias Weiss parieren oder nach einem Gegenstoß der Grün-Weißen gegen den alleine aufs Tor stürmenden Chemelik retten. Da auch ein abschließender Weitschuss von Roland Weiss nicht den Weg ins Tor fand, blieb es am Ende beim knappen Heimerfolg für den USV Kautzen.
 
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1. Klasse Waldviertel, 4. Spieltag 
USV Kautzen - USC Rappottenstein 4:3 (3:2)
Sportplatz Kautzen USV, SR Kokoszka
 
Torfolge: Mathias Weiss (15./Elfmeter), 2:0 Daniel Kainz (25.), 2:1 Nikoley Schibany (26.), 3:1 Michael Znaimer (43.), 3:2 Bartec Forc (44.), 4:2 Zdenek Chemelik (53.), 4:3 Danile Kolafa (60./Elfmeter)
 
USV Kautzen U23 - USC Rappottenstein U23 1:3 (0:2)
Tore: 0:1 Christoph Wagner, 0:2 Fabian Schartmüller, 1:3 Jakob Weichselbaum
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