Rappottenstein bleibt ohne Auswärtspunkt

Seit gestern Abend steht es fest: Rappottenstein wird die Hinrunde der 1. Klasse Waldviertel ohne Auswärtspunkt beenden. Im letzten Spiel auf fremdem Boden kassierte die Schrenk-Elf bei der TSU Irnfritz eine 2:0-Pleite.

Umkämpfte Partie

Äußerst unangenehme Wetterbedingungen fanden Fans und Spieler beider Seiten im Rahmen des Aufsteigerduells der 1. Klasse Waldviertel, welches zwischen der TSU Irnfritz und dem USC Rappottenstein ausgetragen wurde, vor. Ein Kälteeinbruch mit knapp 7 Grad verbunden mit starken Sturmböen stellte bereits die Reserveteams beider Lager vor eine Herausforderung, welcher sich nachfolgend auch die Akteure der Kampfmannschaften stellen mussten. Verhältnisse, mit denen die Heimischen zu Beginn scheinbar besser umzugehen wussten. Sie rissen in den ersten Minuten das Spiel an sich und waren nach wenigen Zeigerumdrehungen auch gleich gefährlich. In der 2. Minute schlug USC Kapitän Mathias Reitterer - er war aufgrund des vom Spielertrainer aufgebotenen 4-2-3-1 wieder in die Startelf gerutschte - einen weiten Ball ab, welcher allerdings postwendend retorniert wurde. Wieder war es ein weiter und hoher Ball aus dem zentralen Mittelfeld, der im zweiten Versuch über den Außenverteidiger hinweg am Fuß von Patrik Isak landete. Die Nummer sieben legte sich das Zuspiel mit einem schnellen Hacken zurecht und flankte es im Anschluss in Richtung langes Toreck. Da Linksverteidiger Benjamin Wagner zur rechten Zeit am rechten Ort war, konnte er die Kugel noch vor dem anvisierten Ziel erreichen und abschlagen. Unmittelbar nach getaner Rettungstat sollte aber genau diese Aktion beinahe zu einem frühen Gegentreffer führen, da "Benji" seinen Teamkollegen Josef Kramer im Gesicht traf, von wo aus der Ball nur um Haaresbreite am Außenpfosten vorbei ins Toraus kullerte - Glück im Unglück für den USC Rappottenstein. Welche Mannschaft aufgrund des aktuellen Negativlaufs verunsichert war und es somit am nötigen Selbstvertrauen fehlte, merkte man im weiteren Spielverlauf deutlich. Währen die Hausherren alles investierten, um den Schwung aus dem vorwöchentlichen Auswärtssieg beim FC Volksbank Heidenreichstein mitzunehmen, brachten sich die Gäste zu Beginn des Öfteren selbst in Bedrängnis. Die Mannen von Manuel Fettinger schoben etwa auf einen kurz abgespielten Freistoß der "Ritter" voll drauf oder ließen dem Gegenüber mit aggressiv geführten Zweikämpfen nur wenig Zeit und Raum. So war es etwa Günter Schrenk bzw. Christoph Weixlberger - der Abwehrchef wurde von Roman Vyskocil mit einem Tritt niedergestreckt - die schon früh in der Partie einiges einstecken mussten. Einer weiteren Torgelegenheit durch einen Freistoß, der aus einem auswärtigen Ballverlust in der Offensive mit anschließendem Gegenstoß samt Foulvergehen des USC Rappottenstein entsprang, folgte der erste blau-weiße Auftritt im Strafraum der TSU Irnfritz. Daniel Kolafa konnte in dieser Szene eine Flanke an der zweiten Stange volley übernehmen schoss die Hereingabe aber schlussendlich deutlich am rechten Kreuzeck vorbei ins Aus. 

Hohes Tempo ohne zwingende Gelegenheiten

Mit Fortdauer der Begegnung machten auch die Auswärtigen vermehrt Dampf, wodurch das Spiel immer mehr an Fahrt gewann. USC-Legionär Kolafa schnappte sich in Minute 17, nach einem ins Stocken geratenen Vorstoß, den Ball, marschierte von halbrechts durch die halbe TSU-Hintermannschaft und flankte anschließend zur Mitte. Dort konnte sich allerdings Stürmer Nikoley Schibany im Kopfballduell mit seinem Gegner nicht behaupten. Ähnlich erging es wenig später der gastgebenden Mannschaft, die einen USC-Einwurf abfangen und infolgedessen einen schnellen Gegenstoß einleiten konnte. Nach einem Pass aus der eigenen Hälfte, der übers Zentrum auf die rechte Außenbahn weitergeleitet wurde, blieb Stefan Pöhn am letzten Verteidiger hängen. Szenen, die im Verlauf des Spiels immer wieder vorkamen und für eine schnelle und intensive Begegnung sorgten. Da aber beide Teams defensiv gut standen bzw. die Offenivreihen beim letzten Pass die notwendige Präzision vermissen ließen, wurde den Zuschauern bei weiterhin eisigen Temperaturen nicht wärmer.  Auch Freistoßgelegenheiten für die nun etwas besser wirkenden "Ritter", sollten nicht den erhofften Erfolg einbringen. Erst war es Josef Kramer, der seinen Gegenspieler nach einer Ludacka-Hereingabe erfolglos in den Ball schob, kurze Zeit später eine direkte Ausführung des Tschechen, welche jedoch in den Händen von Schlussmann Christoph Hummel landete und somit nur bedingt für Gefahr sorgen konnte. Wieder der verflixte letzte Pass sollte nach knapp einer halben Stunde nicht ankommen, als der USC Rappottenstein nach einer Balleroberung in der Abwehr eine schöne Kombination über Ludacka/Schibany und Kolafa startete. Symptomatisch für das Spiel des Tabellenletzten, traf Letztgenannter mit einem hohen Ball in den Lauf von Bartek Forc, der für den Offensivmann unerreichbar blieb, die falsche Entscheidung und vertändelte eine gute Gelegenheit. Trotz der erfolglosen Bemühungen muss man der Mannschaft von Günter Schrenk, die eine Mentalität des "Nicht-Aufgebens" besitzt, ihren unermüdlichen Einsatz und das ständige erarbeiten von Torchancen, zugute halten.  So auch in Minute 33, wo man sich gleich zwei gute Gelegenheiten innerhalb kürzester Zeit erspielen konnte. Thomas Zeilinger steckte im ersten Anlauf einen Pass an der Strafraumgrenze auf Forc durch, der einen Abschluss vollziehen damit aber "nur" einen Eckball herausholen konnte. Die darauffolgende Standardsituation wurde von den Heimischen nur kurz geklärt und mit einer halbhohen Flanke von Wagner nochmals gefährlich in den Strafraum befördert. Der in die Schnittstelle laufenden Bartek Forc konnte das kurz vor ihm aufspringende Spielgerät aber nur mit dem Knie verarbeiten, wonach es langsam aber doch am rechten Pfosten vorbei rollte. Nach einer Phase, wo Rappottenstein mehr Szenen in der Offensive vorzuweisen hatte, kam die TSU kurz vor dem Pausengang nochmals auf. Einen Abschlag aus der eigenen Abwehr verlängerte Stefan Pöhn in den Lauf von Michael Winkler, der im Anschluss über die rechte Seite in den USC-Strafraum eindrang und zum Abschluss kam. Beim heranfliegendem Ball aus spitzem Winkel, machte sich Braith lange und faustete diesen aus dem Gefahrenbereich. 

Irnfritz trifft zur Führung


Die 49. Minute leuchtete an der Anzeigetafel auf, als Rappottenstein-Akteur Thomas Zeilinger bei weiterhin windigen Verhältnissen einen Corner zur Mitte brachte. Der immer langsam werdende Ball landete schließlich bei Josef Kramer, der ihn mit nur wenig Nachdruck versehen auf den Kasten von Tormann-Hummel brachte. Dort irritierte zwar Spielertrainer Günter Schrenk den heimischen Schlussmann, aber auch ohne dass der Ball von diesem gesichert werden konnte, wurde er in weiterer Folge aus der Gefahrenzone abbefördert. Praktisch im Gegenzug tauchte Milos Prasil vor USC-Goalie Jürgen Braith auf und sorgte so für die erste heimische Gelegenheit nach Seitenwechsel. Die Nummer eins kam aber gerade noch vor dem stürmenden Tschechen an den Ball und konnte Schlimmeres verhindern. Bei einem wenig später ausgeführten Corner, der per Kopf aufs lange Eck gezirkelt wurde, hätte aber auch er das Nachsehen gehabt. Zwar ging dieser Ball am Ziel vorbei, nachfolgende Szene brachte aber dann doch die Führung für den amtierenden Meister der 2. Klasse Thayatal ein. Die "Ritter" führten im Namen von Thomas Zeilinger den Ball auf links außen am Fuß. Nach einem Flachpass auf Forc, der an der Mittellinie an seinem Gegenspieler vorbeigehen wollte, sprang die Kugel in die entgegengesetzte Richtung und wurde sofort über die USC-Abwehr auf die linke Angriffsseite geschlagen. Dort war Patrik Isak abseitsverdächtig gestartet und ließ sich die Chance den Ball vorbei an Braith im Tor des Gegners unterzubringen nicht entgehen und stellte die Führung her - 1:0 (54.).  Somit mussten Schrenk und Co, nach einem neuerlich vermeidbaren Gegentreffer, wieder einmal einem Rückstand hinterherlaufen. Besagter Rückstand wäre nicht Mal eine Minute später beinahe weiter angewachsen, da sich Irnfritz einen Weg durch das Zentrum der Blau-Weißen bahnt und plötzlich durch Winkler alleine vor Braith auftauchte. Der Rückhalt musste sein ganzes Können auspacken, um den Schuss der Nummer 11 aus dem Eck zu holen und die Hoffnung auf den ersten Auswärtspunkt der Saison 2017/18 am Leben zu erhalten. 

Rappottenstein vom Pech verfolgt

Auch nach der Führung legten beide Seiten weiterhin ein hohes Tempo an den Tag und versuchten Tore zu erzielen. Rund um die 65. Spielminute spielten sich hierbei unglaubliche Szenen ab, die den Ausgleich zwingend hätten mit sich bringen müssen. Nikoley Schibany steckte auf Daniel Kolafa durch, wonach der Tscheche scharf zur Mitte passte. Da vor dem einlaufenden Forc noch ein Abwehrspieler dazwischen gehen konnte, der Ball wieder zurück zum Tschechen sprang, schaute dieser nochmals auf und legte auf den für Ludacka ins Spiel gebrachten Hahn zurück. Die Nummer 16 zog unweit dem Fünfereck stehend ab, musste aber mit ansehen, wie der Tormann den Ball an die Stange und zum wiederholten Mal zurück ins Spiel brachte. Aber auch damit war die Situation noch nicht bereinigt. Diesmal war es Schibany, der den Abpraller vor die Füße bekam und abermals auf den eingewechselten Hahn bringen konnte. Als der Flügelspieler die Kugel im Anschluss über die Querlatte Schoss war die Ausgleichschance endgültig dahin. Immer noch schockiert von den nicht genutzten Möglichkeiten, tauchte die TSU plötzlich wieder im eigenen Angriffsdrittel auf, fand dort aber einen hellwachen Tormann vor, der einen Laufpass von Prasil auf Isak ablaufen und per Fuß abschlagen konnte. Die "Ritter" suchten weiterhin den Weg nach vorne, bekamen gegen eng am Mann stehende Irnfritz-Kicker aber wenig Raum und mussten vorne, wie auch hinten, um jeden Zentimeter fighten. Genau das machte Günter Schrenk und auch dessen Gegenspieler im Vorfeld des zweiten Treffers, wo der Schiedsrichter - trotz allem dass beide Spieler gleich hart zur Sache gingen - auf Foul für Irnfritz entschied. Milan Musil durfte somit eine Freistoßflanke in den Strafraum bringen, wo der zuvor beteiligte Schrenk mit dem Versuch diese abzugrätschen ebenso scheiterte wie sein im Tor stehender Teamkollege beim Versuch die Kugel mit den Händen wegzuschlagen. Stürmer Milos Prasil erkannte die Situation und lief in den Ball hinein. Der Top-Stürmer gab keinen Millimeter nach und drückte diesen mit eisernem Willen an der zweiten Stange über die Linie - 2:0 (82). Zu einem Zeitpunkt, als die Partie bereits so gut wie entschieden war, legte Rappottenstein weitere Chancen nach und kam etwa durch eine Forc-Flanke und Kolafa Schuss erneut gefährlich vor das Gehäuse von Chrsitoph Hummel. Da aber weder dieser Ball, noch ein Heber des nachsetzenden Schrenk die Linie passieren sollte, sprang auch aus dieser Situation nichts Zählbares heraus - Endstand 2:0.   


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1. Klasse Waldviertel, 12. Spieltag 
TSU Irnfritz - USC Rappottenstein 2:0 (0:0)
Sportplatz Irnfritz, SR Radev
 
Torfolge: 1:0 Patrik Isak (54.), Milos Prasil (82.)
 
TSU Irnfritz U23 - USC Rappottenstein U23 2:1 (2:0)
Tor:
2:1 Mathias Hammerl

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