Ein Unentschieden mit Beigeschmack

Ein Unentschieden mit Beigeschmack

Drei Tore geschossen, nur eines zählte - bei den Gästen aus Kirchschlag war am Ende die Freude über einen wichtigen Punktgewinn groß, im Lager der "Ritter" herrschte hingegen ob der Schiedsrichterleistung Ratlosigkeit.

Eigentor wird nicht anerkannt
Ich bin sehr Stolz auf die Mannschaftsleistung. Wir haben uns in Halbzeit Zwei zurückgekämpft und den mehr als verdienten Ausgleich erzielt. Das Tor von Öhner war zwar nie und nimmer Abseits, aber das können wir jetzt eh nicht mehr ändern.
Bei herrlichem Wetter - Sonnenschein und angenehmen Herbsttemperaturen wärmten die beiden Titelanwärter der 2. Klasse Waldviertel Süd auf und bereiteten sich auf das bevorstehende Spitzenduell vor. Kurz vor Spielbeginn verschwand die Sonne jedoch am Horizont und es wurde kalt. Den zahlreich herbeigeströmten Fans wurde beim Anblick der ersten Minuten nicht unbedingt wärmer. Auf beiden Seiten war spürbar, dass man keinen Fehler machen wollte und so wankte das Spiel zwar hin und her, große Torchancen blieben aber vorerst Mangelware. Erst nach etwa zwei Drittel der ersten Halbzeit sollte es nach einem vom Unparteiischen als Rückpass ausgelegten Ball erstmals richtig Diskussionsstoff geben. Spielertrainer Mario Reicher setzte neben dem pfeilschnellen Thomas Hahn auf einen weiteren schnellen Flügelspieler. Der 19-jährige Michael Kandler setzte die in ihm gesetzten Erwartungen bestens um und brachte über die Seite immer wieder Schwung ins Rappottensteiner Angriffsspiel. So auch in Minute 25, als er mit einem tollen Antritt über rechts durchbrach und einen scharfen Stanglpass zur Mitte brachte. Das Zuspiel fand zwar keinen Teamkollegen, dennoch landete der Ball bei einem in die Hereingabe spritzenden Kirchschläger Abwehrmann, der beinahe ins eigene Tor einschob. Wirklich nur beinahe? Gästetormann Jiri Navratil streckte sich und klärte den Ball laut zahlreichen Fans und Spielern klar hinter der Torlinie. Der Pfiff des Unparteiischen ertönt zwar, aber anstatt auf Tor, entschied er auf Rückpass und indirekten Freistoß für den USC Rappottenstein. Der Tabellenführer beorderte anschließend Elf Mann auf die Linie und verhinderte so den wohl gerechtfertigten Führungstreffer durch einen hart geschossenen Freistoß von Mario Reicher. Nur wenige Minuten nach der Aufregung um den nicht gegebenen Führungstreffer schlug Kirchschlag eiskalt zu und stellte aus einem Corner auf 0:1. Stürmerlegionär Vaclav Sklenar brachte das Leder auf den zweiten Pfosten, wo Mario Blabensteiner am höchsten Stieg und den Ball an den Innenpfosten setzte, wovon dieser anschließend auf Tormann Gerald Wagesreiter prallte und hinter der Linie landete (33.). Etwas geschockt vom doppelten Rückschlag mussten sich die "Ritter" etwas zurückziehen um die Angriffe des USV abzufedern. Noch im ersten Durchgang verpassten die Auswärtigen mit einem Pfosten Schuss durch Andrew Winkler eine höhere Pausenführung. Aber auch der USC Rappottenstein kam nach einem weiten Ball auf Mario Reicher, der mit links nur hauchdünn am langen Eck vorbeischoss, dem Ausgleich gefährlich nahe.

Schiedsrichter weiter im Mittelpunkt
Die Reicher-Truppe fand zu Beginn des zweiten Spielabschnittes etwas besser in die Partie und stellte nach 58 Minuten den nicht unverdienten Ausgleich her. Nach einem geklärten Eckball brachte Lukas Macko eine mustergültige Flanke von der linken Strafraumgrenze auf den am lange Pfosten stehenden Josef Kramer. Der Innenverteidiger agierte im Stile eines Toptorjägers, brachte das Spielgerät unter Kontrolle und hämmerte es ins lange Eck zum Ausgleich - 1:1 (58.). Der Freude über das erste regelkonforme Tor folgte ein deutlich besseres Angriffsspiel des USC. Aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse war es aber weiterhin für beide Mannschaften äußerst schwierig anschaulichen Fußball auf den schwer in Mitleidenschaft gezogenen Rasen in der Rappottensteiner "Festung" zu zaubern. Trotz allem konnten die ganz in weiß spielenden Rappottensteiner ein weiteres Mal für Jubel auf den Rängen sorgen. Der eingewechselte Öhner schob nach einer Traumkombination über mehrere Stationen zur vermeintlichen Führung ein. Rechtsverteidiger Matthias Reitterer fand mit einer Flanke aus dem Halbfeld seinen Trainer Mario Reicher, dieser legte per Kopf auf den heranstürmenden Lukas Macko ab und dieser wiederum brachte den sich noch leicht verspringenden Ball flach aufs Tor. Tormann Jiri Navratil konnte den Einschlag des Balles im ersten Versuch noch verhindern, beim Nachschuss von Stefan Öhner war aber auch er Machtlos. Doch wie bereits in Halbzeit eins stellte sich Gökhan Ertunc unnötigerweise in den Mittelpunkt der Geschehnisse. Den riesengroßen Jubel der Heimischen erstickte er mit einem Pfiff und der Signalisierung von Abseits im Keim. Da Öhner jedoch klar aus dem Rückraum startete und kein Mensch einen Regelverstoß erkennen konnte, herrschte auch nach dem Schlusspfiff noch Ratlosigkeite ob des Eingreifens des Schiedsrichters. Da es aber alles nichts half und sich Ertunc nicht mehr umstimmen ließ, ging es mit dem 1:1 in die Schlussphase des Spitzenduells. Je länger die Partie andauerte, umso gefährlicher wurde der USV Kirchschlag. Zuerst verfehlte Vaclav Sklenar mit einem scharfen Schuss das Gehäuse nur hauchdünn, ehe wenig später Matthias Reitterer Spielertrainer Michael Blabensteiner an der Strafraumgrenze zu Fall bringen musste um Schlimmeres zu verhindern. Beim fälligen Freistoß war Rückhalt Gerald Wagesreiter zur Stelle und hielt das Unentschieden mit einer Glanztat fest.

Fazit
Erstmals in dieser Saison konnte der USC Rappottenstein einen Punkt in einem Spitzenspiel ergattern. Dass es sogar drei wurden, verhinderte ein teilweise kurios agierender Speilleiter Gökhan Ertunc. Nichtsdestotrotz bleiben die "Ritter" weiterhin in Schlagdistanz zur Tabellenspitze und werden im Saisonabschluss gegen den UFC Arbesbach versuchen den Abstand noch zu verringern.


Die Aufstellung

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