Ein guter Start mit bitterem Ende

Durch eine 1:2-Heimniederlage gegen den SC Sparkasse Litschau ist der USC Rappottenstein am gestrigen Sonntag wieder auf den letzten Tabellenplatz der 1. Klasse Waldviertel abgerutscht.

"Ritter" mit toller Anfangsphase

Aufgrund der starken Regenfälle in der Nacht von Samstag auf Sonntag musste das im Vorfeld der Kampfmannschaft angesetzte Spitzenduell zwischen den Reserveteams leider abgesagt werden. Zwar konnte zwei Stunden später das "Hauptspiel" zwischen dem USC Rappottenstein und SC Sparkasse Litschau wie geplant ausgetragen werden, die am Spielfeld handelnden Akteure fanden mit einem tiefen und rutschigen Terrain, jedoch schwierige Bedingungen vor. Dennoch zeichnete sich von Beginn weg eine gute und intensiv geführte Partie ab, wobei aufseiten der Gäste die Abwesenheit zweier Mannschaftsstützen deutlich zu spüren war. Mit dem gesperrten Abwehrspieler Ralf Wagesreither sowie dessen verletzt fehlendem Bruder und Goalgetter, Jörg Wagesreither, musste Litschau beim sonntägigen Gastspiel in der "Festung" gleich zwei wichtige Stammkräfte vorgeben. Dies machten sich die "Ritter" zunutze, pressten ab der ersten Spielminute an und erarbeiteten sich früh in der Begegnung gute Einschussmöglichkeiten. So war es etwa der auf der linken Außenbahn aufgebotenen Daniel Kolafa, welcher Sturmspitze Bartek Forc - er löste sich genau im richtigen Moment von seinem Gegenspieler - mittels gehobenen Laufpass bedienen konnte. Zwar nahm sich der zweifache Saisontorschütze das Zuspiel in weiterer Folge gut mit der Brust mit, benötigte im Abschluss allerdings zu lange, um das servierte Spielgerät entsprechend verarbeiten zu können. Als dieser den Schuss schlussendlich anbrachte, war SCL-Abwehrspieler Harald Bernhard bereits zur Stelle und blockierte das Geschoss ins Toraus. Nur wenig später rollte der USC im Namen von Spielertrainer Günter Schrenk erneut an und verpassten um Haaresbreite die nächste Top-Gelegenheit. Einem Vorstoß über die linke Angrifsseite ließ die Nummer 6 hierbei einen Flachpass in den Rücken der Abwehr folgen, wo Jaroslav Ludacka jedoch den Tick zu früh in den frei gewordenen Raum startete und es so verpasste, die Hereingabe mit einem Schuss zu veredeln. Der Tscheche sollte in einer von Rappottenstein-Angriffen geprägten Anfangsphase aber schon bald die nächste Gelegenheit zur Führung vorfinden und nach einer zurückprallenden Kolafa-Flanke frei zum Abschluss kommen. Sein aus rund 20 Metern abgefeuerter Schuss ging aber einige Meter über das Tor und brachte somit weiterhin kein Tor mit sich. Nach acht absolvierten Spielminuten belohnten sich die deutlich agiler auftretenden Hausherren und stellten nach einer Standardsituation die Blau-Weiße Führung her. Thomas Zeilinger brachte einen Freistoß aus großer Distanz in den Strafraum, wo die aufgerückten Innenverteidiger Weixlberger/Kramer zu den Hauptdarstellern wurden. Während sich Erstgenannter vergeblich nach dem Ball streckte, so aber Torhüter Pavel Kucera irritierte, war Josef Kramer beim nur kurz abgewehrten Ball zu Stelle und drückte ihm mit dem Oberkörper über den am Boden liegenden Schlussmann in die Maschen - 1:0.

Aluminium verhindert höhere Führung

Auch nach der verdienten Führung waren es weiterhin die Heimischen, die das Spielgeschehen beherrschten. Drei Minuten war der erste Torerfolg der "Ritter" alt, da leitete Ludacka mit einer tollen Spielverlagerung auf Benjamin Wagner den nächsten Hochkaräter ein. Der angespielte Außenverteidiger leitete den Ball auf Schibany weiter, welcher wiederum mit beherztem Einsatz eine Flanke von der Grundlinie in den Strafraum schlagen und dort Bartek Forc bedienen konnte. Der Stürmer konnte den Ball in weiterer Folge per Seitfallzieher verarbeiten, schrammte mit seiner Einlage aber knapp am 2:0 vorbei. Etwa einer Viertelstunde war absolviert, als ein erster Angriff des SC Sparkasse Litschau für gehörig Diskussionsstoff sorgen sollte. Sebastian Jungbauer entledigte sich seines Gegenspielers, drang über rechts in den Strafraum ein und bekam einen Steilpass durchgesteckt. Dort angekommen, machte der erst 18-Jährige Offensivmann Bekanntschaft mit Torhüter Jürgen Braith, der aus seinem Kasten kam, lautstark auf sich aufmerksam machte und den Ball infolge eines Zusammenstoßes erobern konnte. Zwar forderten die "Schrammelstädter" vehement Elfmeter, da das Schiedsrichtergespann Flatzelsteiner/Jelinek aber auf Weiterspielen entschied, blieb es weiterhin beim knappen Vorsprung der Schrenk-Elf. Zwar musste Litschau wenig Später den angeschlagenen Jungbauer vom Feld nehmen, fand nach dem Aufreger aber immer besser ins Spiel. Mit einem schnellen Haken von Jan Rezabek, dem ein Schuss aufs lange Tormanneck folgte, kam man der Rappottensteiner-Torumrandung erstmals gefährlich nahe. Genau in der Phase, wo die Auswärtigen etwas aufzukommen schienen, zauberten die "Ritter" aber wieder einen wunderbaren Angriff aus dem Ärmel. Thomas Haider sah den aufziehenden Nikoley Schibany und schlug ihm den Ball aus dem Zentrum perfekt in den Lauf. "Gei" erwischte die Kugel wenige Meter vor dem Toraus und flankte sie auf den zweiten Pfosten. Dort wartete Günter Schrenk und brachte am linken Fünfereck stehend einen Kopfball an. Das Geräusch von Aluminium, welches man in der laufenden Spielzeit bereits des Öfteren vernehmen musste, ertönte und sorgte dafür das der Ball nicht den Weg ins Tor, sondern zurück aufs Spielfeld nahm. Anstatt sich übe den nächsten Verlusttreffer zur ärgern, durften sich die Jungs von Nikolai Chrastka schon bald wieder in der Offensive versuchen, wo man erneut durch Rezabek eine gute Ausgleichsmöglichkeit vorfand. Thomas Haider bekam den stürmenden Legionär etwa 30 Meter vor dem eigenen Tor nicht unter Kontrolle und konnte einen losgelassenen Distanzschuss nicht verhindern. Da Braith aber auf seinem Posten war, sich lang machen und zur Ecke parieren konnte, blieb den Hausherren der Ausgleich weiterhin erspart.

Mit Elfmeter zurück im Spiel

Aufgrund der Tatsache, dass Rappottenstein nach hervorragender Anfangsphase immer mehr abbaute, Litschau hingegen besser und besser wurde, war der Treffer zum 1:1 eigentlich nur mehr eine Frage der Zeit. Dieser sollte nach einer ähnlichen Situation wie bereits im Duell zwischen Jürgen Braith und Sebastian Jungabuer beschrieben - diesmal allerdings ohne das der Ball im Spiel war - auch folgen. Der USC-Schlussmann eilte nach einem weiten Ball in "seinen" Sechzehnmeterraum aus dem Tor, gewann aber - anders als gegen den  bereits ausgewechselten Jungbauer - nicht den Ball, sondern checkte Christoph Wunderer weg. Die logische Folge war Gelb gegen den Torhüter und Foul für Litschau. Vit Brabec ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und verwertete mit einem zentral angetragenen Schuss zum Ausgleich. Spätestens nach dieser Situation waren die Gäste endgültig in der Begegnung angekommen und versuchten das Spiel noch vor der Pause gänzlich auf den Kopf zu stellen. Infolge eines Corners konnte etwa Christoph Weixlberger einen gefährlichen Brabec-Schuss in letzter Sekunde blocken und so das zwischenzeitliche Unentschieden retten. Hinten noch gerettet hätte der Abwehrmann nach einem kurz abgespielten Freistoß durch Ludacka, dem er einen satten Schuss folgen ließ, aber beinahe sogar wieder die Führung hergestellt. Er fand jedoch seinen Meister in Kucera, der den Distanzhammer über die Querlatte lenkte.

Standard entscheidet Begegnung zugunsten der Gäste

Ähnlich wie zu Beginn, startete der USC Rappottenstein auch nach vollzogenem Seitenwechsel und fand schon bald gute Tormöglichkeiten vor. Nach dem ein "Stangler" von Forc zur Ecke geklärt werden konnte, stieg "Gü" am höchsten, köpfte aber schlussendlich über den Querbalken ins Aus. Abermals ein Eckball war es, der nach 52 Spielminuten die nächste gute Gelegenheit für Blau-Weiß mit sich brachte. Daniel Kolafa kam im Rückraum an den Ball und hämmerte diesen in die sich angesammelte Menschenmenge im Strafraum der Gäste. Der abgefälschte Ball bahnte sich den Weg zu Josef Kramer, der mit einem zu schwach ausfallendem Schuss seine Torausbeute aber nicht weiter erhöhen konnte. Auch Forc hängte sich nochmals rein, scheiterte jedoch bei seinem Versuch einen weiten Ball ins Tor zu verlängern. Nach den ausgelassenen Möglichkeiten auf die neuerliche Führung musste es kommen, wie es kommen musste. Bei einem Eckball, dem ein Einwurf zum Gegner inklusive schnellem Gegenstoß resultierte, fühlte sich keiner so recht zuständig. Der Ball segelte entlang der Fünfmeterlinie herein und fand mit Christoph Hammerschmiedt am zweiten Pfosten einen Abnehmer - 1:2 (69.). Noch im Schock des erlittenen Rückstandes, schlug sich Rappottenstein-Goalie Braith eine Flanke von Jan Rezabek beinahe ins eigene Tor, verhinderte aber einen höheren Rückstand, indem er sofort wieder reagierte und den Ball im Nachfassen wegschlug. Selbst dem ansonsten so ruhig und sicher wirkendem Benjamin Wagner, unterlief nach dem zweiten Gegentor ein beinahe folgenschwerer Fehler, indem er ein nur ungenau auf die Außenbahn geschlagenes Zuspiel passieren ließ. Jürgen Braith bügelte den Fauxpas aber wieder aus und ging im Eins-gegen-Eins Duell mit Christoph Wunderer als Sieger hervor. Da im weiteren Verlauf ein beinahe Eigentor der "Schrammelstäder" das höchste der Gefühle war, alle weiteren Angriffsbemühungen des USC Rappottenstein ohne zählbarem Erfolg blieben, hieß der Endstand nach 90 absolvierten Minuten - sehr zum Leidwesen der "Ritter" - 1:2.


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1. Klasse Waldviertel, 11. Spieltag 
USC Rappottenstein - SC Sparkasse Litschau 1:2 (1:1)
Die Festung, SR Flatzelsteiner
 
Torfolge: Josef Kramer (8.), Vit Brabec (38./Elfmeter), Christoph Hammerschmidt (69.)
 
USC Rappottenstein U23 - SC Sparkasse Litschau U23 ABGESAGT




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