Déjà-vu in Weitra: Erneut knappe Niederlage in der Braustadt

 

 

Was dem Aufsteiger aus Rappottenstein in der aktuellen Spielzeit bereits zwei Mal gelang, blieb den Mannen des aus der Gebietsliga abgestiegenen SV Sparkasse Weitra noch verwehrt - nämlich zu gewinnen. Während die Hausherren somit am 6. Spieltag der 1. Klasse Waldviertel bereits gehörig unter Zugzwang standen und beinahe zum Siegen verdammt waren, konnte man aufseiten der Gäste etwas lockerer, wenn auch selbstverständlich nicht gänzlich ohne Druck, in die Begegnung starten. Trotz der "Vorgeschichten" beider Teams waren es die Weitraner, welche als leichter Favorit an den Start gingen. Dies brachten sie in der Anfangsphase auch deutlich zum Ausdruck. Schon in Minute zwei klopfte Leo Weissensteiner mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze bei USC-Goalie Jürgen Braith an. Dieser war aber bei der ersten Gelegenheit ebenso zur Stelle wie nur eine Zeigerumdrehung später, als er einen etwas zu weit geratenen Steilpass auf Stürmer Daniel Zinke unter sich begraben konnte. Erstmals ohne Abwehrchance blieb die Nummer eins, als sein Vordermann, Christoph Weixlberger, einen auf das kurze Eck geschlagenen Corner per Vollspann abbefördern wollte. Da dem Abwehrchef die Hereingabe über den Rist rutschte, mit viel Glück aber nur am Pfosten und nicht im eigenen Tor landete, blieb man auch nach acht absolvierten Spielminuten ohne Gegentor. Benjamin Wagner rettete in weiterer Folge vor dem einschussbereiten Daniel Zinke und sorgte mit einem Abschlag dafür, dass fürs Erste wieder Ruhe im Rappottensteiner-Strafraum einkehrte. Diese Ruhe sollte in weiterer Folge einige Minuten bestand haben, da man sich nach dem Anfangsdruck des SVW etwas erfing und selbst begann den Weg in die Offensive zu suchen. Da es den "Rittern" zu diesem Zeitpunkt allerdings an Konzentration sowie oftmals Passqualität mangelte, machte man sich selbst das Leben schwer. Vor allem das ansonsten tadellos funktionierende Spiel in die Tiefe - Pässe von Thomas Zeilinger und Jaroslav Ludacka wurden durch gutes Stellungsspiel des Absteigers immer wieder abgefangen - wollte nicht klappen.

 

 

So gut der USC Rappottenstein auch in der Defensive stand, so schwierig gestaltete sich das Spiel in der Offensive. In Minute 22 fing man etwa einen Angriff der Heimischen ab und holte mit einem öffnenden Pass von Jaroslav Ludacka auf Thomas Haider prompt zum Gegenstoß aus. Da zweitgenannter infolge jedoch zu überhastet agierte und glücklos versuchte Thomas Hahn ins Spiel zu bringen, musste man weiterhin auf den ersten Torschuss im Spiel warten. Mit dieser Aktion roch man jedoch Lunte und begann sich vermehrt in der gegnerischen Spielhälfte festzusetzen. So war es etwa ein Lochpass von Spielertrainer Günter Schrenk auf Solospitze Bartek Forc, dem ein Querpass der Nummer 18 folgte und erstmals für Gefahr im Sechzehnmeterraum des SV Sparkasse Weitra sorgen sollte. Die erste richtige Torgelegenheit resultierte wenig später abermals von einem tollen Lochpass - diesmal war es der Tscheche Ludacka, der Forc erfolgreich in Szene setzen konnte - dem ein strammer Schuss auf das kurze Eck folgte. Martin Schlögl im Kasten der Gastgeber ließ sich mit dieser Aktion allerdings nicht überraschen und wehrte den Ball zur Ecke ab. Knapp eine halbe Stunde war rum, als es auf der gegenüberliegenden Seite wieder spannen wurde. Lukas Turek trat zum Freistoß an, hob diesen über die Mauer und zwang Jürgen Braith nach längerer Pause wieder zu einer Parade. Der vereitelten Chance sollte eine kurze aber intensive Druckphase des USC Rappottenstein folgen. Zu Beginn selbst tief in die eigene Hälfte gedrängt, drehte man den Spieß plötzlich um, fand jedoch mit zahlreichen Schüssen keine Lücke in der dicht gestaffelten Hintermannschaft. Gerade in der Phase, wo man selbst auf einen Treffer hoffte, war es ein Ballverlust durch Thomas Zeilinger im zentralen Mittelfeld, der beinah den Rückstand bedeuten sollte. Mit dem gewonnenen Ball im Gepäck machte sich Daniel Zinke auf den Weg in Richtung USC-Gehäuse, wurde im letzten Moment aber noch durch den herausstürmenden Jürgen Braith, sowie dem mit vollem Risiko in den Ball rutschenden Benjamin Wagner entscheiden im Abschluss gehindert. Letztendlich sollte sich deren Einsatz lohnen und das Spielgerät um Haaresbreite am Außenpfosten vorbeikullern. Nach dem Kolafa aufseiten der Gäste in aussichtsreicher Position mit seinem schwächeren rechten weit über die Querlatte schoss, sollte Weitra abermals die riesen Gelegenheit auf die Führung vorfinden. Ein Ludacka-Freistoß wurde an der eigenen Strafraumgrenze abgefangen und anschließend weggeschlagen. Da Thomas Haider im Zweikampf gegen seinen Kontrahenten den Kürzeren zog, steuerte der SVW in Überzahl auf Jürgen Braith zu. Diese konnte aber nicht genutzt werden, weshalb es mit einem 0:0 Unentschieden in die Halbzeitpause ging.

 

 

Wie schon zu Beginn der Begegnung erwischte der SV Sparkasse Weitra auch nach Wiederanpfiff den besseren Start. Jiri Havelka setzte sich am linken Flügel durch und sorgte mit einem von der Grundlinie ins Zentrum gebrachten Querpass für Unstimmigkeiten in der auswärtigen Hintermannschaft. Da Tormann Braith den Ball für sich beanspruchte, anschließend jedoch zögert auf diesen auch tatsächlich draufzugehen, ermöglichte man es dem Gegner beinahe aus kurzer Distanz abzuschließen. Das Szenario sollte aber ohne gröbere Auswirkungen bleiben und in weiterer Folge sogar in einen Konter münden. Thomas Hahn zog wenige Augenblicke später über rechts zur Mitte, behielt den Ball am Ende aber zu lange am Fuß und verabsäumte es den Abschluss bzw. den Pass zu einem besser postierten Mitspieler zu suchen. Besser machte es Lukas Turek am anderen Ende des Feldes, wo er über links angespielt wurde, an Weixlberger vorbezog und wuchtig und flach ins kurze Eck abzog - 1:0 (56.). Somit war der Bann gebrochen und der erste Treffer der Begegnung besorgt. Die Weitra-Akteure nutzten die Gunst der Stunde beinahe ein weiteres Mal, schossen aber im Namen von Leo Weissensteiner, er kam völlig freistehend an den Ball, weit über die Querlatte. Auch eine Kopie des ersten Treffes - wieder kam man über links durch und feuerte einen Schuss auf das kurze Tormanneck - führte zu keinem weiteren Treffer. Selbst nach dem USC-Spielertrainer mit dem ins Spiel gebrachten Nikoley Schibany für Entlastung und wieder vermehrte Präsenz in der Offensive sorgen wollte, musste Braith im Kasten der Gäste neuerlich in höchster Not eingreifen. Zuerst wehrte er eine Flanke von Zinke ab, ehe er bei einem tollen Drehschuss von Weissensteiner alles aus sich rausholen und den Ball aus dem rechten unteren Eck fischen musste.

 

 

Kolafa auf Zeilinger, der auf Forc und dieser mit dem Treffer: So hätte es nach einem blitzsauberen Rappottenstein-Angriff beinahe gelautet. Da Martin Schlögel aber mit einer Glanzparade zur Stelle war und den Schuss von Barek Forc über die Querlatte drehen konnte, blieb die knappe Führung der Heimischen bestehen. Auch die anschließende Ecke, welche - wie auch alle übrigen Standardsituationen - nur mäßig ausgeführt bzw. für eine Chance genutzt werden konnte, sollte nicht den erhofften Ausgleich einbringen. Am ehesten noch einen Treffer nahe, kam eine von Daniel Kolafa in den Strafraum gebrachte Flanke, die Nikoley Schibany nur wenige Zentimeter per Kopf über die Latte beförderte. Während Ludacka einen Abpraller nach einer weiteren Hereingabe im hohen Bogen am Ziel vorbeischoss, hatte man im Gegenzug sogar Glück nicht ein weiteres Tor bekommen zu haben. Außenverteidiger Mathias Reitterer blockte einen Schuss von Legionär Turek in höchster Not und verhindern so eine höhere Niederlage.

 

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1. Klasse Waldviertel, 6. Spieltag 

Torfolge: Lukas Turek (56.)

 

Tore: 0:1 Michael Prem, 0:2 Thomas Auer, 0:3 Christoph Wagner