Blau-Weiß bleibt erstklassig

Da in den vergangenen Wochen nicht nur der USC Rappottenstein, sondern auch deren unmittelbare Konkurrenz um den Klassenerhalt, plötzlich zur Höchstform auflief und im Meisterschaftsfinish gehörig Punkte einstreifte, waren die "Ritter" im letzten Heimauftritt der Saison 2017/18 gezwungen zu gewinnen, um ein nervenaufreibendes Endspiel in Nondorf zu vermeiden. Gegen die TSU Irnfritz, die vor dem Aufsteigerduell nur noch theoretische Chancen auf den Ligaverbleib hatte, nahm man von Beginn an das Zepter in die Hand und drückte den Gegner schon bald weit in die eigene Spielhälfte. Ein harmloser Schuss von Jaroslav Ludacka, der den Ball deutlich am linken Pfosten vorbei ins Aus ballerte, stand nach etwa drei gespielten Minuten ein ebenso deutlich am Ziel vorbeisegelnder Schuss von Patrik Isak gegenüber. Trotz der spielerischen Überlegenheit bedeutete ein Abschluss von Stefan Raab auf das verwaiste Tor der Rappottensteiner, welcher nach einer Reihe missglückter Abwehrversuche der Heimischen zustande kam, einen Albtraumstart für Schrenk und Co. Nach einem Ballverlust im zentralen Mittelfeld mit anschließend schnell gespieltem Ball in die Spitze, fuhr Jürgen Braith beim Versuch diesen abzuschlagen daneben. Da in weiterer Folge Christoph Weixlberger den von der Fehlerkette profitierenden Raab nicht mehr stoppen konnte, hieß es bereits früh in der Begegnung 0:1 (5.). Die Slapstick-Nummer hatte zur Folge, dass die "Ritter" - trotz dominantem Beginn - aus dem Konzept gebracht wurden und über einen längeren Zeitraum, entgegen ihrer eigentlichen Spielphilosophie, versuchten den Rückstand mit hohen Bällen wieder wettzumachen. Einer dieser sollte in Minute zehn aber zu einer guten Torgelegenheit führen. Spielertrainer Günter Schrenk wurde dem Spielgerät an der rechten Strafraumgrenze habhaft und flankte es halbhoch auf den kurzen Pfosten. Dort tauchte Offensivmann Bartek Forc auf und verarbeitete die Hereingabe mittels Drehschuss. Da dieser allerdings seinen Meister in TSU-Torhüter Hummel fand, wurde nichts aus dem schnellen Ausgleich.

Hausherren mit deutlichem Übergewicht

Nach einem kurzen Tief infolge des erlittenen Verlusttreffers, fand der USC Rappottenstein schnell wieder in die Begegnung zurück, forcierte seine Stärken im Offensivspiel und machte deutlich mehr Wind als der angereiste TSU Irnfritz. Ein abgefälschter Schuss von Bartek Forc, der eine Ludacka-Ecke zur Folge hatte, brachte schon bald die nächste Ausgleichschance mit sich. Aber auch diese Gelegenheit brachte weiterhin nichts ein, da sich Daniel Kolafa zwar am zweiten Pfosten behaupten, einen guten Kopfball aber nicht im Tor unterbringen konnte. Die Gutmann-Elf versteckte sich jedoch nicht ausschließlich in der eigenen Spielhälfte, sondern tauchte auch ab und an vor dem Kasten von USC-Goalie Jürgen Braith auf. So geschehen in Minute 22, als Jakob Kainz eine Flanke auf seinen Teamkollegen und Torschützen zur Führung, Stefan Raab, brachte. Die Nummer acht konnte seinen Freiraum aber nicht nutzen und köpfte das Spielgerät aus zentraler Position schlussendlich deutlich ins Toraus. Schon bald waren aber wieder die "Ritter" an der Reihe, die sich nun zunehmends in der Hälfte der Irnfritzer festsetzten konnten und eine Reihe an Corner bzw. Freistöße zugesprochen bekamen. Eine solche Standardsituationen - Ludacka brachte eine halbhohe Freistoßflanke, die an Freund und Feind vorbeisegelte, in den Strafraum - viel etwa Günter Schrenk vor die Füße, der das Spielgerät aber nicht verarbeiten konnte. Der Rappottenstein-Coach war in dieser Situation zu überrascht, um noch entscheidend reagieren zu können. Auch ein zuvor abgegebener und gut angetragener Distanzschuss von Solospitze Nikoley Schibany segelte nur knapp über die Irnfritzer-Querlatte.

Auch nach Seitenwechsel änderte sich vorerst nichts am Geschehen. Rappottenstein startete mit mehr Druck in die zweite Halbzeit und kam mit einem schnell ausgeführten Freistoß nach rund 50 Minuten zu einer ersten Halbchance. Bartek Forc behauptete hierbei die Kugel auf links außen und brachte sie wenig später zur Mitte. Jaroslav Ludacka holte anschließend mit einem abgeblockten Schuss einen Eckball heraus, der allerdings nichts einbringen sollte. Nach 65 gespielten Minuten musste die TSU Irnfritz dann dem Druck der Heimischen erstmals nachgeben. Zwar hatte man bei einem von Jaroslav Ludacka ausgeführten Freistoß noch Glück, da dieser vom Lattenkreuz zurück aufs Spielfeld sprang, beim Nachsetzen von Nikoley Schibany - er reagierte am schnellsten und brachte den Ball per Kopf im Tor unter - musste sich TSU-Rückhalt Christoph Hummel und dessen Vordermänner aber endgültig geschlagen geben - 1:1. Die Gäste brachen aber nicht ein und suchten ihr Glück sofort wieder in der Offensive. Zuerst köpfte Michael Winkler eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld nur wenige Zentimeter am Kasten vorbei, ehe sich Jürgen Braith in Minute 80 bei einem Schuss aus dem Rückraum langmachen musste. Auf der anderen Seite war es erneut Schibany, der noch bevor der Blau-Weiße Torhüter retten musste, der nach einer tollen Kombination zwischen Zeilinger und Ludacka per Kopf zur Stelle war, diesmal aber an der Querlatte scheiterte.

Verlief das Aufsteigerduell zwischen Rappottenstein und Irnfritz lange Strecken sehr einseitig, entwickelte sich nach dem Ausgleichstreffer eine intensiv geführte Partie. Der heimische USC war es aber schlussendlich, der die Partie nach einem Corner, ausgeführt von Jaroslav Ludacka, durch Kapitän Josef Kramer entschied. Christoph Weixlberger verschaffte seinem Teamkollegen Platz, zog gleich mehrere Gegenspieler auf sich und ermöglichte ihm so aus dem Rückraum völlig freistehend ins lange Eck abzuschließen - 2:1 (83.). Nur eine Minute später verstummte die "Festung" jedoch beinahe wieder, als Weixlberger einen Schuss gegen die Laufrichtung von Torhüter Braith abfälschte und den Ball beinahe ins eigene Tor schlug. Am Ende wurden die "Ritter" aber mit dem Glück des Tüchtigen belohnt und überstanden die restlichen Minuten ohne weiteren Gegentreffer.